Verstauchung – wie Physiotherapie bei Schmerzen helfen kann
- daysivoser
- vor 3 Tagen
- 5 Min. Lesezeit
Eine Verstauchung – oft hört man auch „Umknicktrauma“ – passiert schnell: Ein falscher Schritt, und schon zwickt es im Gelenk.
Doch was dann? Wie lange dauert die Heilung, und vor allem: Wie kann dir Physiotherapie bei Schmerzen effektiv helfen, damit du rasch wieder schmerzfrei wirst und ein erneutes Umknicken vermeidest? In diesem Artikel erkläre ich dir einfach und verständlich, wie bei uns in der Praxis (Baden & Hausbesuche in deiner Umgebung) oder in der Region Basel (Pratteln, Kaiseraugst, Liestal) der Weg zurück zur Mobilität aussehen kann.

Was ist eine Verstauchung?
Eine Verstauchung – medizinisch Distorsion – entsteht, wenn ein Gelenk über seine normale Bewegungsgrenze hinaus belastet wird, typischerweise durch ein Umknicken oder abrupte Drehbewegung. Dabei werden Bänder überdehnt, teilweilse angerissen oder selten sogar vollständig gerissen.
Meist betroffen sind Sprunggelenk, Handgelenk und Knie – besonders das Sprunggelenk gilt als häufig verletzter Ort bei Verstauchungen.
Je nach Schwere unterscheidet man verschiedene Grade:
Grad I: Geringe Überdehnung, minimale Faserrisse
Grad II: Teilruptur, moderate Schwellung und Schmerzen
Grad III: vollständiger Riss eines oder mehrerer Bänder, oft starke Schmerzen und Instabilität
Typische Symptome
Eine Verstauchung erkennst du häufig an:
Schmerz unmittelbar nach dem Ereignis
Schwellung (oft innerhalb von Stunden)
Hämatom oder Bluterguss
Bewegungseinschränkung, eingeschränkte Belastbarkeit
Bei schwereren Fällen: Instabilitätsgefühl, Unsicherheit beim Gehen
Wichtig: Bei klaren Anzeichen für eine Fraktur (z. B. sichtbare Deformität, keine Belastbarkeit, starke Druckschmerzen am Knochen) sollte zuerst eine ärztliche Abklärung erfolgen und Röntgen oder andere Bildgebung gemacht werden.
Verstauchung Physiotherapie bei Schmerzen
Schmerzreduktion und Funktionserhalt
Durch gezielte manuelle Mobilisation, Weichteiltechniken, Lymphdrainage und sanfte Bewegung fördern wir den Erhalt der Gelenkfunktion und reduzieren so die Schmerzen. Studien zeigen, dass Physiotherapie nach akuter Verstauchung die funktionellen Werte von Patienten verbessert. Mehr dazu
Frühzeitige Aktivierung & Mobilisierung
Längeres Ruhigstellen kann dazu führen, dass Gelenke steif werden, Muskeln schwinden und der Heilungsprozess verzögert wird. Ein angepasster Behandlungsplan beginnt früh mit Bewegung (bei tolerierbarem Schmerz), wodurch du schneller wieder mobil wirst.
Kräftigung, Stabilisation und Propriozeption
Ein zentrales Ziel der Physiotherapie ist das Training der stabilisierenden Muskulatur und die Verbesserung der Wahrnehmung deines Gelenks (Propriozeption). So lernst du, dein Gelenk besser zu kontrollieren, was das Risiko eines erneuten Umknickens senkt.
Reduktion von Langzeitfolgen und Rezidivrisiko
Unbehandelte oder unzureich behandelte Verstauchungen bergen das Risiko von chronischer Instabilität, wiederkehrenden Traumata oder anhaltenden Beschwerden. Eine gut durchgeführte Physiotherapie kann solche Langzeitfolgen minimieren.
Anpassung an Alltag und Sport
Physiotherapie ist kein starres Schema – sie wird individuell auf deine Bedürfnisse, deinen Alltag und deine sportlichen Ziele abgestimmt. Das kann beispielsweise bedeuten, Übungen zu Hause, Sport-Progression oder Beratung zu Hilfsmitteln (Bandagen, Tape) zu integrieren.
So sieht der Ablauf aus: Praxis und Hausbesuche
Erstkontakt & Befundaufnahme
Ob in der Praxis in Baden oder bei einem Hausbesuch (Baden, Wettingen, Oberrohrdorf, Niederrohrdorf, Spreitenbach, Neuenhof, Ennetbaden) – zu Beginn erfassen wir:
Anamnese (Unfallhergang, Vorerkrankungen)
Schmerzlokalisation, Stärke und Verlauf
Sichtbefund (Schwellung, Hautveränderungen)
Funktionstest (Bewegungsausmaß, Stabilität, Gelenktests)
Zielklärung: Was möchtest du wieder tun können?
Therapieplanung
Basierend auf der Befundaufnahme erstellen wir einen individuellen Therapieplan:
Akutphase (Schmerzlinderung, Reduktion von Schwellung)
Mobilisierungsphase (Wiederherstellung Beweglichkeit)
Kräftigungs- und Stabilitätsphase
Funktionstraining und Übergang zu Sport / Alltag
Je nach Situation kommen verschiedene Therapieformen zum Einsatz, etwa:
Manuelle Therapie / Gelenkmobilisation
Weichteiltechniken (Triggerpunktbehandlung, Faszienarbeit)
Elektrotherapie / Ultraschall (als ergänzende Modalitäten)
Taping oder Bandagierung
Individuelle Übungsprogramme
Verlaufskontrollen & Fortschrittsmessung
In regelmässigen Abständen beurteilen wir das Fortschreiten von:
Schmerzen / Bewegungsschmerz
Schwellung
Kraft, Stabilität und Koordination
Funktion (z. B. Gehen, Treppensteigen, sportliche Bewegungen)
Anhand dieser Daten passen wir Therapieinhalte und Intensität laufend an.
Hausbesuche vs. Praxisbesuche
Hausbesuche eignen sich besonders:
Bei akuten Schmerzen oder Bewegungseinschränkungen, die den Weg in die Praxis erschweren
Für Patienten mit Mobilitätseinschränkungen
Für kontinuierliche Betreuung dort, wo du lebst
In Regionen, in denen wir solche Hausbesuche anbieten (Baden, Wettingen, Oberrohrdorf, Niederrohrdorf, Spreitenbach, Neuenhof, Ennetbaden, und in der Region Basel: Pratteln, Kaiseraugst, Liestal)
Praxisbesuche wiederum bieten Vorteile:
Optimale Therapiegeräte (z. B. Geräte zur elektrophysikalischen Therapie, physiotherapeutische Ausstattung)
Grössere Bewegungsflächen
Zugang zu Spezialmethoden, z. B. Ganganalyse, Gerätetraining
Typische Situationen und Krankheitsbilder
Sprunggelenksverstauchung (Knöchel umgeknickt)
Eine der häufigsten Formen. Oft ist ein oder mehrere Aussenbänder betroffen. Wichtig ist frühzeitige Mobilisation, später Kraft- und Propriozeptionstraining.
Handgelenksverstauchung
Beim Sturz auf die Hand kann das Handgelenk leiden. Therapie fokussiert Mobilisierung, Kraft und Koordination der Finger-, Hand- und Unterarmmuskulatur.
Knieverstauchung
Beim Sport oder Alltagsstürzen kann das Knie „verrenken“ oder verdrehen. Die Therapie stützt sich auf Stabilitätsarbeit, muskuläre Balance und Wiederaufbau von Koordination.
Verstauchung im Alltag & bei älteren Menschen
Auch im Alltag – z. B. Stolpern über Teppichkanten – können Verstauchungen auftreten. Bei älteren Menschen ist oft eine langsamere Heilung und höhere Sensibilität nötig.
Chronische Instabilität / wiederholte Verstauchungen
Wenn das Gelenk mehrfach umknickt ist oder Beschwerden über lange Zeit bestehen, spricht man von chronischer Instabilität. Hier benötigt man oft ein intensiveres Therapieprogramm über Monate.
Tipps & praktische Hinweise für deine Genesung
Damit du aktiv mithelfen kannst, findest du hier wertvolle Hinweise:
In der Akutphase (1.–3. Tag)
Anwendung der PECH-Regel (Pause, Eis, Compression, Hochlagern) – zumindest initial sinnvoll zur Schmerz- und Schwellungsreduktion, auch wenn der langfristige Nutzen begrenzt ist.
Vermeide übermässige Belastung, aber strenge Ruhigstellung ist selten ideal
Unterstützende Bandagen oder Schienen können entlasten
Bewegungsbeginn & Mobilisation
Starte früh mit sanften Bewegungsübungen – innerhalb tolerierbarer Schmerzgrenzen
Mobilisation mit kleinen Bewegungsradien, ohne Zwang
Dehnübungen im sicheren Bereich
Kräftigungs- und Stabilisationstraining
Zielmuskeln: insbesondere Seitenmuskulatur im Sprunggelenk (z. B. Peroneusgruppe)
Übungen auf instabilen Unterlagen (Wackelbretter, Kissen) zur Förderung der Propriozeption
Progressives Training: Widerstand steigern, funktionelle Bewegungen integrieren
Alltagsintegration & Rückkehr zu Aktivität
Allmähliche Steigerung belastungsreicher Alltagsbewegungen
Spezifische Bewegungen (Sport, Hobbys) langsam wieder aufnehmen
Bei Belastung Hilfsmittel wie Tape oder Bandagen nutzen, jedoch nicht dauerhaft
Prävention & Verhaltenshinweise
Gutes Schuhwerk mit Halt und Dämpfung
Aufwärmen vor sportlicher Aktivität, Koordinationsübungen
Vermeidung von plötzlichem Drehmoment auf Gelenke
Bei Übergewicht auf Gewichtsreduktion achten
Bei Unsicherheit: frühzeitig Physiotherapie zur Stabilisation
Wissenschaft & Evidenz: Was sagt die Forschung?
Überblick aus Studien
Studien belegen, dass Patienten mit akuter Sprunggelenksverstauchung, die physiotherapeutisch behandelt werden, bessere funktionelle Ergebnisse und weniger Langzeitbeschwerden aufweisen. Studie
Einige Übersichtsarbeiten zeigen, dass Mobilisation plus kontrollierte Bewegung sinnvoller ist als starre Ruhigstellung allein. Studie
Eine Analyse von Kliniken zeigte, dass viele Fuss- und Sprunggelenkverletzungen auf Distorsionen entfallen. Klinikanalyse
Stand aktueller Richtlinien
Empfehlungen betonen eine frühfunktionelle Therapie, also kontrollierte Bewegung kombiniert mit Stabilisation, statt langem Ruhigstellen.
Prophylaktische Übungen (Kraft + Propriozeption) helfen, das Risiko eines erneuten Umknickens zu senken.
Fazit
Wenn dich eine Verstauchung trifft, kann eine gut dosierte Physiotherapie bei Schmerzen ein entscheidender Baustein auf deinem Weg zur Genesung sein. Durch gezielte Mobilisation, Kräftigung, Stabilisation und funktionelles Training kannst du Schmerzen lindern, Gelenkfunktionen wiederherstellen und Rückfälle vermeiden. In unserer Praxis in Baden und per Hausbesuch in Baden, Wettingen, Oberrohrdorf, Niederrohrdorf, Spreitenbach, Neuenhof, Ennetbaden sowie in der Region Basel (Pratteln, Kaiseraugst, Liestal) begleiten wir dich individuell und evidenzbasiert. Melde dich bei uns, damit du schnell wieder mobil bist und deinen Alltag schmerzfrei leben kannst.
Starte noch heute deinen Weg zur Heilung – jetzt online anmelden für eine Erstberatung oder einen Hausbesuch!




Kommentare