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Autoimmunenzephalitis: Ursachen, Symptome, Behandlung und Prognose

Hast du schon einmal von Autoimmunenzephalitis gehört? Diese seltene, aber ernstzunehmende Erkrankung des Gehirns betrifft Menschen jeden Alters – auch Kinder. Die Autoimmunenzephalitis entsteht, wenn das Immunsystem fälschlicherweise das Gehirn angreift. Das kann gravierende Auswirkungen auf die Gesundheit haben – aber auch gute Chancen auf Heilung, wenn die Krankheit früh erkannt wird.


Gehirn und Nervenzelle

Was ist Autoimmunenzephalitis?

Die Autoimmunenzephalitis ist eine entzündliche Erkrankung des Gehirns, die durch eine fehlgeleitete Immunreaktion ausgelöst wird. Statt Krankheitserreger zu bekämpfen, greift das Immunsystem die Nervenzellen an. Dadurch entstehen Entzündungen, die wichtige Funktionen des Gehirns stören.

Typische Symptome der Autoimmunenzephalitis sind:


  • Gedächtnisstörungen und Verwirrtheit

  • Psychische Veränderungen wie Depressionen oder Psychosen

  • Bewegungsstörungen wie unwillkürliche Zuckungen

  • Sprachstörungen und Aufmerksamkeitsprobleme

  • Krampfanfälle (Epilepsie)


Diese Anzeichen können schleichend oder plötzlich auftreten. Besonders bei Kindern ist es wichtig, Verhaltensänderungen oder ungewohnte Symptome ernst zu nehmen und schnell ärztlich abklären zu lassen.



Ursachen und Risikofaktoren

Die Hauptursache der Autoimmunenzephalitis sind Antikörper, die sich fälschlicherweise gegen Nervenzellen richten. Ein bekanntes Beispiel ist die NMDA-Rezeptor-Enzephalitis. Diese Form tritt besonders häufig bei jungen Frauen mit Eierstock-Teratomen auf. Aber auch Männer, ältere Erwachsene und Kinder können betroffen sein – bei Kindern oft ohne Tumor als Auslöser.



Wie wird die Autoimmunenzephalitis diagnostiziert?

Die Diagnose erfolgt durch:


  • Magnetresonanztomographie (MRT) des Gehirns

  • Lumbalpunktion (Untersuchung der Gehirn-Rückenmarks-Flüssigkeit)

  • Antikörpertests im Blut und Nervenwasser

  • Elektroenzephalogramm (EEG)


Diese Untersuchungen helfen, die Diagnose der Autoimmunenzephalitis abzusichern und andere Ursachen auszuschliessen.



Therapie der Autoimmunenzephalitis

Die Behandlung der Autoimmunenzephalitis zielt darauf ab, die überschießende Immunreaktion zu stoppen. Dazu werden Immunsuppressiva wie Kortison eingesetzt. Bei Bedarf kommen auch Rituximab oder Plasmapherese (Blutwäsche) zum Einsatz. Liegt ein Tumor vor, wird dieser entfernt.



Die Rolle der Physiotherapie

Ein wichtiger Bestandteil der Behandlung ist die Physiotherapie. Sie hilft Betroffenen dabei, Bewegungsstörungen und Muskelabbau entgegenzuwirken. Durch gezielte Übungen werden Gleichgewicht, Koordination und Muskelkraft verbessert. Gerade nach einer akuten Erkrankungsphase oder einem Krankenhausaufenthalt ist die Physiotherapie entscheidend, um wieder Sicherheit im Alltag zu gewinnen und die Rückkehr in Beruf oder Schule zu erleichtern.

Bei Kindern liegt der Fokus der Physiotherapie oft auch auf spielerischen Übungen, die altersgerecht Beweglichkeit und Koordination fördern und gleichzeitig die Motivation hochhalten.



Prognose: Gute Chancen mit früher Behandlung

Die Prognose bei Autoimmunenzephalitis ist oft gut – vor allem, wenn die Erkrankung früh erkannt und behandelt wird. Studien zeigen, dass rund 80 % der Patienten sich nach einer gezielten Therapie weitgehend oder vollständig erholen können. Bei Kindern sind die Chancen auf vollständige Heilung oft sogar noch besser, wenn die Behandlung zügig eingeleitet wird.

Allerdings kann es einige Monate oder länger dauern, bis alle Symptome abgeklungen sind. Geduld, eine umfassende medizinische Betreuung und die gezielte physiotherapeutische Begleitung sind entscheidend, um Rückfälle zu vermeiden und den Weg zurück in ein selbstbestimmtes Leben zu erleichtern.



Fazit

Die Autoimmunenzephalitis ist ein eindrückliches Beispiel dafür, wie das Immunsystem versehentlich das eigene Gehirn angreifen kann. Dank moderner Diagnostik, gezielter medikamentöser Therapie und einer unterstützenden Physiotherapie sind die Heilungschancen gut – auch für Kinder und Jugendliche. Entscheidend ist, neurologische oder psychische Veränderungen ernst zu nehmen und frühzeitig ärztliche Hilfe zu suchen.


Du hast Fragen oder möchtest wissen, wie eine individuelle Physiotherapie bei Autoimmunenzephalitis helfen kann? Dann kontaktiere uns gerne – wir beraten dich persönlich und unterstützen dich auf deinem Weg zur Genesung.



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